"Wie kann man nur eine deutsche Schule nach Wernher von Braun benennen?" - Interview mit André Laroche, einem Überlebenden des KZ Mittelbau-Dora
Primärautor | Jean Brune |
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Autor(en) | André Laroche |
Kategorie | Interviews |
Beschreibung
André Laroche (geb. am 3.5.1924 in Lyon) tritt im Juli 1941 in die bedeutendste französische Widerstandsgruppe Combat innerhalb der damals noch unbesetzten Zone ein und kümmert sich hauptsächlich um die Verbreitung der gleichnamigen Zeitung.
Am 29. März 1944 wird er von der französischen Milice in Lyon verhaftet, von der Gestapo verhört und über Montluc und Compiègne im Mai nach Buchenwald deportiert.
Im Juli 1944 kommt er nach Mittelbau-Dora und muss im berüchtigten „Tunnel“ als Schweißer in der Produktion der V1 arbeiten.
Im April 1945 wird das Lager von der SS geräumt, die Häftlinge müssen sich auf den Todesmarsch begeben. Laroche überlebt wie durch ein Wunder. Bei seiner Rückkehr nach Lyon wiegt er noch 38 kg.
Nach dem Krieg kehrt er wieder als Industrieschreiner in seine alte Firma zurück und übernimmt sie. Im Verlauf der nächsten Jahre gründet er weitere sechs erfolgreiche Möbelfirmen um Umkreis von Lyon, in denen auch zahlreiche ehemalige Deportierte Arbeit finden - u. a. vorübergehend auch Hélie de Saint Marc (siehe seine beiden Werke Asche und Glut und Die Wächter des Abends, erschienen in deutscher Übersetzung in der EditionAtlantiS).
Er erhält mehrere hohe Auszeichnungen und bekleidet Spitzenämter in verschiedenen Vereinigungen ehemaliger Widerstandskämpfer in Paris, Lyon und Struthof.
Das vorliegende Interview wurde aus Auszügen aus zwei Gesprächen mit André Laroche in La Garde-Adhémar (am 6. September 2012) und in Lyon (17. Oktober 2012) zusammengestellt. Inhaltlich konzentrieren sich diese Auszüge auf Laroches Schilderung des Alltags und seiner Tätigkeit als Schweißer in Dora und seine Auseinandersetzung mit Wernher von Braun und der Problematik der Namensgebung des Wernher-von-Braun-Gymnasiums in Friedberg (Bayern).
Interview und Übersetzung aus dem Französischen: Wolf Albes.
Hinweise:
Alle Rechte beim Verlag EditionAtlantiS November 2012.
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